Android oder iOS: Zwei Systeme, zwei Meinungen
Android vs. iOS: Die Systemfrage vor dem Smartphone-Kauf.
Bild: teltarif.de
Die Marktanteile sprechen eine nur vermeintlich klare Sprache: Android hat einen immensen Vorsprung auf iOS, Apple hat mit seinem iPhone jedoch ein prägnanteres Gesamtprodukt als Google. Doch was spricht eigentlich für die eine, was für die andere Plattform? Wir haben unsere beiden Redakteure Markus Weidner und Hans-Georg Kluge gebeten, ihre Sichtweise auf die beiden Betriebssysteme darzulegen.

Markus Weidner
Inzwischen bin ich demnach komplett im Ökosystem von Apple verankert - selbstverständlich ohne den Blick auf die Windows-Welt oder bei den Smartphones auch auf Android und Blackberry zu vernachlässigen. Damit bin ich bis heute gut gefahren, zumal die Geräte und die jeweiligen Betriebssysteme gut aufeinander abgestimmt sind.
Auch wenn es insbesondere in den ersten Monaten nach Veröffentlichung von iOS 8 hier und da kleine Schwächen gab, habe ich iOS dennoch als sehr zuverlässiges Betriebssystem kennengelernt, das noch dazu sehr einfach zu bedienen ist. Es kommt dazu, dass ich im Laufe der Jahre unzählige Apps gekauft habe, die nach einem Systemwechsel verlorengehen würden.
Nach wie vor gibt es auch Anwendungen, die für andere Betriebssysteme nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. So gibt es zwar beispielsweise Sky Go mittlerweile auch in einer Android-Version - allerdings zumindest offiziell beschränkt auf Samsung-Geräte. Ja, man kann die App sideloaden und dann beispielsweise auch auf meinem Zweit-Handy, dem Sony Xperia Z3 Dual installieren. Nicht jeder Nutzer mag aber "basteln", sondern will sein Smartphone einfach nur benutzen.
Das ist ein weiterer Punkt, der mir bei Android als wichtigstem Konkurrenten für iOS nicht gefällt. Die Google-Plattform ist deutlich flexibler, sie bietet mehr Möglichkeiten. Aber wenn mir der Musik-Player beispielsweise im Shuffle-Modus auch WhatsApp-Sprachnachrichten vorspielt, nur weil im Verzeichnis, in dem sich diese Audiofiles befinden, nicht auch eine Datei mit dem Namen .nomedia befindet, dann frage ich mich doch, ob das wirklich zweckmäßig ist.
Apple wird darüber hinaus gerne für sein geschlossenes System kritisiert. Das wiederum bietet auch eine gewisse Sicherheit gegen Angriffe von außen. So werde ich wohl auch in Zukunft das iPhone als mein Hauptgerät nutzen.

Hans-Georg Kluge
Für mich hat Android vor allem als Plattform enorme Vorteile. Beim Hardware-Kauf die freie Auswahl und kann mir je nach Bedarf das richtige Gesamtpaket aussuchen: Mittelklasse-Handy mit Dual-SIM? Check. Eine High-End-Flunder für den Alltag? Check. Und ein leistungsstarkes Gaming-Tablet? Check again. Im Android-Universum gibt es starke Konkurrenz um die besten Devices, und ich als Kunde profitiere davon. Egal bei welchem Hersteller ich aber ein Android-Smartphone oder -Tablet kaufe: Meine gekauften Apps sind dank des Google Play Stores immer mit dabei.
Bastler und Enthusiasten haben mit Android Ihren Spaß: Da der Quellcode des Betriebssystems offen einsehbar ist, können Entwickler spannende Features auch nachträglich implementieren. Dank Root-Zugriff funktioniert beispielsweise das Xposed-Framework auf fast jedem Android-Smartphone. Es stellt eine Grundlage für alle möglichen Features dar, die fast beliebige Modifikationen am System zulassen (die Verteilung erfolgt über Module, die auch Anfänger installieren können).
Android hat seine Probleme, keine Frage. Viele Hersteller verpennen Updates der Android-Hauptversion, zu viele verkorksen die System-Performance - ob mit mangelhafter Anpassung an die Hardware oder mit Bloatware. Das offenere System macht es außerdem Betrügern leichter, betrügerische Apps auf die Smartphones von Anwendern zu schmuggeln - mit umsichtigen Verhalten lassen sich diese Gefahrenstelle aber abmildern. Im Alltag spielen diese Probleme aber eher keine Rolle.
Warum ich Einsteigern ein Android-Smartphone empfehlen würde: Das System ist ebenso anfängerfreundlich wie iOS. Der entscheidende Vorteil ist aber: Nicht jeder möchte 700 Euro und mehr für ein Handy ausgeben. Es gibt hingegen in der Preisklasse zwischen 150 und 200 Euro Android-Handhelds, die für alle Aufgaben im Alltag gewappnet sind. Beat this, Apple!
Nun sind Sie an der Reihe: Wir konnten hier natürlich nicht alle Aspekte nennen. Welche Unterschiede sehen Sie zwischen Android und iOS? Schreiben Sie Ihre Kommentare doch in unser Forum und tauschen sie sich mit uns und unseren Lesern aus.