Pro & Contra: Amazon Prime mit Video on Demand
Änderungen bei Amazon Prime
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Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern: Bei Amazon Prime, dem Premium-Versand von Amazon,
soll es Änderungen geben. Von einer Preiserhöhung war zu hören. Heute nun hat Amazon in Deutschland die
Katze aus dem Sack gelassen: Amazon Prime wird teurer - bekommt aber auch
deutlich mehr Leistungen als zuletzt.
49 Euro sollen die Kunden im Jahr zahlen, bislang waren es 29 Euro.
Änderungen bei Amazon Prime
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Für den Betrag von 49 Euro können die Kunden nicht nur bei Amazon die Waren so bestellen, dass sie am nächsten Tag
beim Kunden sind (je nach Wohnort und Amazon-Lager, das den Artikel gelistet hat), sondern bekommen auch
ein Leihbuch pro Monat für den Amazon Kindle sowie unlimitierten Zugang zum neuen Instant-Video-Angebot von Amazon, das
dem bisherigen Lovefilm-Video-on-Demand-Angebot entspricht.
Pro und Contra

Rita Deutschbein
Im regulären Fernsehen kommen kaum noch Sendungen, die mich interessieren. Und wird doch einmal ein guter Film ausgestrahlt, wird er so oft von Werbung unterbrochen, dass sich die Sendezeit fast verdoppelt. Wenig schön - gerade wenn ich Lust habe, einfach mal einen Filme-Abend zu machen. Daher habe ich mich schon nach einem passenden Video-on-Demand-Dienst umgesehen, empfand die rund 8 Euro pro Monat, die die Anbieter verlangen, aber als zu hoch.
Die Umstellung von Amazon Prime kommt mir da gerade recht. Die Kosten für den Dienst erhöhen sich zwar, doch berechnet Amazon die 49 Euro für ein komplettes Jahr. Das heißt, für 12 Monate Video on Demand zahle ich gerade einmal 20 Euro - billiger geht es auch bei Maxdome, Watchever und Co. nicht. Hinzu kommt die schnelle Lieferung bei Bestellungen sowie die Möglichkeit, ein E-Book zu leihen. Für mich als Kindle-Nutzer ideal.
Ich kann verstehen, dass Amazon-Kunden, die nur auf den Premiumversand aus waren und nun insgesamt mehr bezahlen müssen, wenig erfreut über die Änderungen sind. Doch teilt man die 20 Euro auf das Jahr auf, bekommt man den Lovefilm-Service für gerade einmal 1,67 Euro im Monat - weit unter der Gebühr von 7,99 Euro, die bislang verlangt wurde und günstiger als die Versandkosten, die Amazon für eine Bestellung verlangt, die weniger als 20 Euro kostet. Da investiere ich doch lieber in den Lovefilm-Zugang als Prime zu kündigen.

Thorsten Neuhetzki
Sicherlich sind 20 Euro Aufpreis im Jahr für Videostreaming nicht viel. Doch zum einen finde ich das zu erwartende Angebot inhaltlich mäßig interessant, zum anderen kann ich viele der Inhalte schon über andere Wege sehen, für die ich ebenfalls zahle. Warum soll ich für eine Film-Flatrate, deren Bestandteile ich über Sky Go, Sky Snap oder andere Streaming-Dienste sehen kann, noch ein weiteres mal zahlen? Und warum bekomme ich diese Leistungen und die Preiserhöhung, ohne sie zu wollen? Die Möglichkeit, meinen bisherigen Prime-Account ohne Kindle-Bibliothek (ich habe und möchte keinen Kindle) und ohne die für mich überflüssige Video-on-Demand-Flatrate zu behalten, bietet Amazon mir nicht an.
Die heutigen Nachrichten von Amazon waren für mich der Anlass, Amazon Prime zu kündigen. Ohnehin war der Reiz, schnell etwas zu bestellen ("Es gibt ja keine Versandkosten!" - "Ist ja morgen schon da!") viel zu hoch. Danke, Amazon, dass ich künftig wieder etwas mehr über meine Bestellungen nachdenke und sie eventuell sammele oder gar nicht mache. Und auch die Berliner Einzelhändler werden sich sicherlich freuen, mich künftig wieder häufiger zu sehen.
Wie sehen Sie die Sache? Freuen Sie sich auf das neue Amazon Prime und sind Sie bereiti, 49 Euro im Jahr auszugeben, um Video on Demand und schnellen Versand zu nutzen oder haben Sie kein interesse an den Filmen und Serien und Ihnen sind 49 Euro dafür zu viel?
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