Fire HD 10 Plus im Test: Gute Technik mit kleinen Schwächen
Vor Kurzem hat Amazon sein Tablet-Portfolio um das Fire HD 10 Plus erweitert. Es handelt sich um die Speerspitze der Flachrechner des Onlineshops. Dennoch ist auch dieses Produkt im Budget-Segment heimisch, was man unter anderem am vergleichsweise niedrigen Einstiegspreis von 179,99 Euro merkt.
Im Vergleich zur Standardausgabe profitieren Käufer des Plus-Modells von drahtlosem Aufladen. Die restliche Hardware wurde gegenüber der Vorgängergeneration an mehreren Stellen aufgewertet. Was der Full-HD-Bolide im Alltag leistet, lesen Sie in unserem Test.
Endlich eine neue Fire-HD-10-Generation
Das Fire HD 10 Plus in voller Pracht
Bild: Andre Reinhardt
Das letzte Fire HD 10 stammt aus 2019, der Händler ließ sich also mit dem Nachfolger etwas Zeit. Hat diese Zeitspanne zu großen technischen Neuerungen geführt? Nur bedingt. Amazon verlässt sich zum Großteil auf bewährte Hardware, was aber nichts Schlechtes sein muss. Das 10,1 Zoll messende IPS-LCD im 16:10-Format (224 ppi) samt seinen 1920 mal 1200 Pixeln kennt man schon aus älteren Modellen.
Gleiches gilt für den Chipsatz MediaTek Helio P60T (MT8183, 12 nm) mit seinen acht CPU-Kernen (bis zu 2 GHz) und der Mali-G72-MP3-GPU. Im Vergleich zum Fire HD 10 (2019) wurde beim Fire HD 10 Plus aber der Arbeitsspeicher von 2 GB auf 4 GB RAM gehievt.
Des Weiteren löst die Hauptkamera jetzt mit 5 MP anstatt 2 MP auf. Ergänzend zur kabelgebundenen Stromversorgung gibt es wie schon beim Fire HD 8 Plus (2020) drahtloses Aufladen. Bei der Optik hat sich der Hersteller für die neue Farbgebung Schiefergrau entschieden. Ein Screen-to-Body-Ratio von 72 anstatt 71 Prozent sorgt für einen marginal schmaleren Rahmen um die Anzeige.
Fire HD 10 Plus: Design und Verarbeitung
Rückseite des Fire HD 10 Plus
Bild: Andre Reinhardt
Premium-Tablets lassen sich äußerlich anhand des zuvor genannten Verhältnisses des Bildschirms zur Vorderseite von günstigeren Vertretern unterscheiden. Der recht dicke Balken um das Display des Fire HD 10 Plus fällt auf, stört aber nicht. Im oberen Bereich des Flachrechners ist mittig die Frontkamera verbaut. Neben ihr sitzt ein Umgebungslichtsensor. Die Stereo-Lautsprecher hat Amazon oben integriert. Unten findet sich der microSD-Speicherkartenschacht wieder, welcher durch eine Klappe geschützt ist. Die linke Seite ist blank, während rechts der Ein-/Ausschalter, die Lautstärkewippe, der USB-C-Port und die Kopfhörerbuchse sitzen.
Die Gewichtsverteilung der 468 g ist angenehm ausgeglichen. Aufgrund der gummierten Rückseite liegt das Produkt absolut rutschfest in der Hand. Bei härterem Anpacken ist ein leises Knarzen zu vernehmen, ansonsten ist das Gehäuse verwindungssteif. Das Gehäuse hat insgesamt eine gelungene Haptik, ist aber ein Magnet für Fingerabdrücke und Schmutz. Die Tasten weisen einen guten Druckpunkt auf.
Fire HD 10 Plus: Display und Kameras
Fire HD 10 Plus: Geschlossene Tastaturhülle
Bild: Andre Reinhardt
Da das Display identisch zu jenem der 2019er Serie ist, gibt es in diesem Bereich keine Änderung. Schlimm ist dieser Umstand nicht, da die Farbdarstellung nach wie vor lebendig, der Kontrast hoch und die Schärfe ausreichend ist. Erfreulich ist zudem die hohe Blickwinkelstabilität. In puncto Displayhelligkeit gibt es aber noch Luft nach oben. Bei starkem Sonnenlicht kann das Ablesen erschwert werden. Diesen Umstand begünstigt die spiegelnde Oberfläche.
Die Kamera-Qualität der 5-Megapixel-Knipse ist für ein Tablet okay. Vollkommen scharfe Aufnahmen sollten Sie aber selbst bei gutem Licht anhand der kleinen Blende von f/2.4 nicht erwarten. Die 2-MP-Selfie-Optik ist mit f/2.2 etwas lichtstärker. Für gelegentliche Videochats genügen die Ergebnisse, hochwertige Selfies sind aber kaum möglich.
Fire HD 10 Plus: Performance und Konnektivität
Fire H 10 Plus: Anschlüsse und Bedienelemente
Bild: Andre Reinhardt
Der gute alte (im wahrsten Wortsinn) MediaTek Helio P60T treibt das Tablet an. Rund 148.000 Punkte in AnTuTu sowie 1600 Punkte im Single- und 6200 Punkte im Multi-Core-Test von Geekbench 3 zeugen von einer brauchbaren Leistung. Im Alltag läuft das Fire HD 10 Plus meistens wie geschmiert. Selbst wenn viele Apps parallel geöffnet sind oder der Splitscreen-Modus verwendet wird, gibt es selten Ruckler oder gar Gedenksekunden.
Die Gaming-Performance in Asphalt 9 und Sim City erwies sich als zufriedenstellend. Unser getestetes Modell hat 4 GB RAM und 64 GB Flash (ab 219,99 Euro), es gibt aber auch ein 32-GB-Exemplar (ab 179,99 Euro).
Fire HD 10 Plus in der Fintie-Tastatur-Hülle
Bild: Andre Reinhardt
Bei der Konnektivität zeigt das WLAN-Modul eine erstklassige Leistung. Stabiler Empfang mit hoher Reichweite und eine Bandbreite am Limit unserer 200-MBit/s-Leistung begeistern. Neben dem Fire HD 10 Plus an sich haben wir auch die drahtlose Ladestation von Anker und die Tastatur-Hülle von Fintie ausprobiert.
Die Ladestation versorgt das Tablet nicht nur flott mit Strom, sondern eignet sich auch gut als Ständer, um das Gerät als Echo Show zu benutzen. Diesen Modus erreicht man über die Schnelleinstellungen. Mit angebrachter Bluetooth-Tastatur-Hülle schrieben wir wiederum einen Artikel auf teltarif.de. Dabei waren wir kaum langsamer als mit unserer Desktop-Tastatur.
Fire HD 10 Plus: Ausdauer
Fire HD 10 Plus in der Anker-Ladestation
Bild: Andre Reinhardt
Schade, dass Amazon nirgends die Kapazität der aufladbaren Batterie angibt. Sie scheint allerdings recht üppig zu sein. Bei 90 Prozent Displayhelligkeit, circa sieben Stunden aktivem Bildschirm sowie eingeschaltetem WLAN und Bluetooth kamen wir auf eine volle Woche Bereitschaftszeit.
Während der aktiven Nutzung machten wir unter anderem von YouTube, dem Silk-Browser, Microsoft Word, BlueMail und diversen Spielen Gebrauch. Mit der induktiven Ladestation ließ sich der komplett entleerte Akku in 2 Stunden 41 Minuten wieder vollständig füllen.
Fazit:
Lesen Sie auch unseren Test zum Fire HD 8 Plus (2020).