ADAC startet Prepaid-Kreditkarte
Der Automobilclub ADAC bietet jetzt auch eine kontaktlose Prepaid-Bezahlkarte (Debit) unter dem Titel ADAC-Pay an
Foto: ADAC e.V.
Der Allgemeine Deutsche Automobil Club (ADAC) ist vielen Autofahrern als Hilfsorganisation rund um das Auto bekannt. Beispielsweise durch die gelben Pannenhilfsfahrzeuge, die unter dem Begriff "Gelbe Engel" vielen Autofahrer/innen schon aus schwierigen Situationen herausgeholfen haben.
Der ADAC bietet auch Versicherungen, ein Reisebüro und weitere Dienstleistungen. Jetzt kommt noch ein kontaktloses Bezahl-Angebot auf Prepaid-Basis dazu, das Google Pay und Apple Pay unterstützt.
Kontaktlos ist Trend
Der Automobilclub ADAC bietet jetzt auch eine kontaktlose Prepaid-Bezahlkarte (Debit) unter dem Titel ADAC-Pay an
Foto: ADAC e.V.
Weil kontaktlose Zahlungsmöglichkeiten im Zuge der Corona-Pandemie immer beliebter werden, kann in Supermärkten, Drogerien, Tankstellen oder bei anderen Dienstleistern mit einer virtuellen Kreditkarte auf dem Smartphone oder Smartwatch gezahlt werden, oft ohne ein Gerät berühren zu müssen. Da möchte der ADAC auch mit dabei sein.
Der Automobilclub hat sich dazu mit der Landesbank Berlin (LBB) verbündet und gemeinsam schon vor längerer Zeit eine reguläre ADAC-VISA-Kreditkarte aufgelegt. Die Landesbank Berlin betreut übrigens auch die Amazon Kreditkarte, die ebenfalls unter dem VISA-Branding angeboten wird.
Neu dabei: ADAC Pay
Neu ist nun ADAC Pay, welches in zwei Stufen gibt: Einmal als kostenlose Basis-Variante und einmal in einer Plus-Version, die monatlich 99 Cent kostet. Hinzu kommt eine Grundbedingung: Man muss ADAC-Mitglied sein oder werden, was ab 54 Euro pro Jahr möglich ist, Plus und Premium-Mitgliedschaft kosten noch etwas mehr.
Wer das Bezahlverfahren ausprobieren möchte, muss sich unter adac.de/pay registrieren. Falls noch keine Club-Mitgliedschaft besteht, kann diese gleich beantragt werden. Mit der Anmeldung zum Bezahlsystem muss man auch der Datenweitergabe an die LBB-Bank in Berlin zustimmen.
ADAC Pay App
Für ADAC Pay stellt die LBB-Bank mit Logo des ADAC eine App für Android und für iOS (Apple) zum Download bereit.
Die Basis-Version ist eine rein virtuelle (Prepaid-)"Kredit"-Karte (eigentlich eine Debitkarte) mit Aufladefunktion, d.h. nur das Geld, was man vorher auf die Karte geladen hat, steht zum Ausgeben zur Verfügung. Ideal für vorsichtige Zeitgenossen, die mobilem Bezahlen unterwegs oder im Internet noch skeptisch gegenüberstehen. Die Basis-Version von ADAC Pay kann mit maximal 100 Euro aufgeladen werden. Dann lässt sich online und offline stationär via PC oder mobil via Smartwatch, Smartphone und Tablet in Deutschland bezahlen.
ADAC Pay Plus kostet mehr
Wer seine digitale Kreditkarte weltweit und mit mehr Funktionen nutzen möchte, kann sich für die Variante „ADAC Pay Plus“ entscheiden. Diese Version kostet, wie schon erwähnt, monatlich 99 Cent und erlaubt eine unbegrenzte Aufladung der Prepaid-Kreditkarte und Bezahlen in allen Währungen weltweit.
Ein schneller Geldtransfer soll mittels "P2P-Überweisung" möglich sein, verspricht der ADAC. Zur Freischaltung der ADAC Pay Plus Variante wird dann auch aus Sicherheitsgründen eine einmalige Video-Identifikation mit Personalausweis in der ADAC-Pay-App notwendig.
Alternative: Klassische ADAC-Kreditkarte
Alternativ könnte man auch die klassische und kostenlose "echte" ADAC Kreditkarte (von LBB) entweder bei Google Pay (auf Android-Phones) oder auf Apple Pay (iPhone) aktivieren und dann zum kontaktlosen Bezahlen nutzen. Dann fallen keine Extrakosten an. Die ADAC-Kreditkarte gewährt einen monatlichen Zahlungsrahmen und rechnet monatlich zu einem festen Termin ab.
Dabei wird der Betrag von der LBB vom dort hinterlegten bei einer anderen Bank bereits vorhandenen Girokonto des Kunden entweder auf einen Schlag oder auch in Raten abgebucht, letzteres bedeutet aber ein gewaltiges Zinsrisiko (hohe Kreditzinsen) und sollte möglichst vermieden werden. Die echte Kreditkarte ist wichtig, wenn z.B. im Urlaub ein Auto gemietet werden soll. Beim Einsatz von Debit-Karten kann es hier Probleme geben.
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Wer sich für mobiles kontaktloses Bezahlen interessiert, sollte erst einmal die Angebote der eigenen "Hausbank" anschauen. So bieten die meisten Sparkassen längst die Einbindung der proprietären Girocard (gibt es nur in Deutschland, bei vielen noch unter dem Begriff "EC-Karte" geläufig) in Apple Pay an.
Wer ein Android-Handy verwendet, kann mit der nativen Sparkassen-App für Mobiles Bezahlen arbeiten, muss aber unter Umständen vorher die Google-Pay-App deinstallieren, da sich beide Apps mitunter in die Quere kommen können.
Wer ADAC-Mitglied ist und eine Bankverbindung verwendet, den modernen Bezahlsystemen skeptisch gegenüber steht oder für eine Kreditkarte hohe Gebühren berechnet oder wer bisher noch keine Kreditkarte sein eigen nennt, sollte sich zunächst die ADAC-VISA-Kreditkarte anschauen, weil sie bei Urlaubsreisen einfach leistungsfähiger ist. Wer Bedenken hinsichtlich der Kostenkontrolle hat, könnte mit ADAC Pay den Einstieg wagen.
Wer online mit Paypal oder per Sofortüberweisung zahlt, könnte künftig dafür mit einer Extra-Gebühr belangt werden. Details zu dem Thema lesen Sie in einer weiteren News.