Highspeed

Mehr als 1,6 GBit/s im 5G-Netz der Telekom

Im 5G-Netz der Deut­schen Telekom wurden bei einem Test mehr als 1,6 GBit/s im Down­stream gemessen. Dabei kam nicht einmal ein teures Highend-Smart­phone zum Einsatz.

Vor einein­halb Jahren haben Voda­fone und die Deut­sche Telekom ihre 5G-Netze in Deutsch­land gestartet. o2 folgte im Herbst 2020. In allen Netzen kam im ersten Schritt ausschließ­lich der Frequenz­bereich um 3500 MHz zum Einsatz. Hier ist das Versor­gungs­gebiet der Basis­sta­tionen physi­kalisch bedingt auf einen Radius von wenigen hundert Metern begrenzt. Dafür steht ausrei­chend Frequenz­spek­trum zur Verfü­gung, um einen Internet-Zugang mit hoher Geschwin­dig­keit anbieten zu können.

Xiaomi Mi Mix 3 (5G)

Die Telekom wirbt für ihr 5G-Netz mit Gigabit-Geschwin­dig­keit. Das ist in der Praxis aber nur dort erreichbar, wo das Unter­nehmen die Frequenzen um 3500 MHz einsetzt. Das ist in Groß­städten der Fall und auch dort nicht überall, sondern vor allem an Orten, an denen der Netz­betreiber eine beson­ders inten­sive Nutzung des mobilen Internet-Zugangs erwartet. Dabei geht es weniger um Geschwin­dig­keits­rekorde für den einzelnen Nutzer, sondern um die Möglich­keit, für möglichst viele Anwender parallel einen brauch­baren Online-Zugang anzu­bieten.

Bei bishe­rigen Tests der teltarif.de-Redak­tion - etwa in Berlin, Darm­stadt und Frank­furt am Main - lagen die maxi­malen Daten­über­tra­gungs­geschwin­dig­keiten stets knapp unter 1 GBit/s. Andere Nutzer berich­teten teil­weise von bis zu 1,2 GBit/s im Down­stream. Zuletzt gab es Hinweise darauf, dass der Netz­betreiber die Geschwin­dig­keit mitt­ler­weile auf 1 GBit/s limi­tiert. Diese Begren­zung scheint aber zumin­dest nicht immer zu greifen, wie sich jetzt in einem Test am Land­gra­benweg in Bonn, unweit der Telekom-Unter­neh­mens­zen­trale gezeigt hat. Tobske misst mehr als 1,6 GBit/s über 5G Tobske misst mehr als 1,6 GBit/s über 5G
Foto: Tobske

Rekord mit 250-Euro-Handy

Der YouTuber Tobske, der in den vergan­genen Jahren bereits zahl­reiche Videos zum Thema 5G veröf­fent­licht hat, testete die Perfor­mance des Telekom-Netzes nicht etwa mit einem aktu­ellen Highend-Smart­phone wie dem Apple iPhone 12 Pro Max oder dem Samsung Galaxy S21 Ultra. Statt­dessen setzte er mit dem Xiaomi Mi Mix 3 5G ein Gerät ein, das nicht nur fast zwei Jahre alt ist, sondern in Deutsch­land nie offi­ziell verkauft wurde.

"Der 5G-Rekord ist geknackt, nun sind wir bei 1625 MBit/s ange­langt", berichtet Tobske stolz auf Twitter. Im Upstream lag die Über­tra­gungs­geschwin­dig­keit bei 66,7 MBit/s und die Ansprech­zeit lag bei 37 ms. Dabei gilt es zu berück­sich­tigen, dass wir es nach wie vor mit 5G-NSA-Netzen (non stan­dalone) zu tun haben, die von der Sache her nur eine Erwei­terung des vorhan­denen LTE-Netzes darstellen. Das erklärt, warum die Ping­zeit im Gegen­satz zum Down­stream-Wert eher enttäu­schend war.

Das Xiaomi Mi Mix 3 5G wurde im Herbst 2019 als güns­tiges Einstei­ger­gerät für 5G gehan­delt. Es war zu Preisen ab etwa 250 Euro bei diversen Online-Händ­lern zu bekommen. Das Test­ergebnis zeigt, dass das Handy auch heute noch nicht zum alten Eisen gehört. Die DSS-Technik, die erst im vergan­genen Jahr erst­mals zum Einsatz kam, wird aller­dings - wie von allen 5G-Smart­phones der ersten Gene­ration - nicht unter­stützt.

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