Tri5G: Stadt Leipzig will bei 5G-Technologie oben mitspielen
Alle reden über 5G. Die Stadt Leipzig will im Norden der Stadt eine "Pionierregion" mit 5G-Technologie aufbauen. "Wir sehen darin einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, den nach und nach viele Regionen für sich erschließen", erklärte Clemens Schülke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig bei der Vorstellung des Projekts "Tri5G".
Nach Angaben der Stadt arbeiten derzeit etwa 35 000 Menschen in dem Gebiet im Norden der Stadt - durch die Technologie könnte die Zahl der Beschäftigten demnach verdoppelt werden.
Vernetzung mit 5G für Unternehmen
Die Region Leipzig will mit Tri-5G bei der Einführung von 5G vorangehen. Davon würde auch das BMW-Werk in Leipzig (Archivbild) profitieren
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Für eine Vernetzung und die Nutzung der 5G-Technologie in unterschiedlichen Anwendungsbereichen wollen Unternehmen wie BMW, DHL, Leipziger Messe, DB Schenker sowie der Flughafen Leipzig/Halle zusammen an einem Strang ziehen. Außerdem sollen Fördergelder vom Bund beantragt werden.
Eine Machbarkeitsstudie zeige, "dass das Projekt 'Tri5G' mit geringem Aufwand machbar" ist, wie Professor Gerhard Fettweis sagte. Professor Fettweis, Inhaber eines Lehrstuhls für Mobilfunk, hat mit dem Unternehmen 5G Lab, eine Ausgründung der TU Dresden, diese Studie erstellt.
Durch die digitale Infrastruktur sollen laut Fettweis Datenrate sowie Zuverlässigkeit erhöht und die Reaktionszeit verringert werden. Für eine Abdeckung der Region mit 5G seien neben der Umrüstung bestehender vier Antennen vier weitere notwendig, sagte Fettweis.
"Wir haben die Möglichkeit, ein Modell für die Fähigkeit von 5G zu realisieren", betonte der Wissenschaftler. Unter optimalen Bedingungen könnte seinen Angaben zufolge Ende 2021 "die digitale Glocke gezogen sein", er meint damit eine Abdeckung mit 5G.
Software ins Auto via 5G
Mit 5G-Technologie soll etwa das autonome Fahren bei BMW vorangebracht werden, sagte Werkleiter Hans-Peter Kemser. Aber auch im Logistik-Bereich sowie beim Bespielen von Autos mit Software solle die Technologie genutzt werden. "Das bringt uns nochmal den nächsten großen Schritt", so Kemser.
"Wir wollen autonom fahrende Kleinbusse zwischen dem Messegelände und dem BMW-Terminal entwickeln und hier mit ortsüblicher Geschwindigkeit auf öffentlicher Straße einsetzen", stellt sich Ronald Juhrs, Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe, seine Idee vor. Auch Rettungsdienste sollen die Technologie nutzen können, wie Thomas Neumuth, Experte für Medizintechnik von der Universität Leipzig, erklärte. So könnten in den Rettungswagen oder vor Ort etwa mobile Ultraschallgeräte - kaum größer als ein Smartphone - eingesetzt werden.