Spektrum

Mobilfunker wollen weiteres Fre­quenzband für 5G

Die Mobil­funk-Netz­betreiber wollen den oberen Teil des 6-GHz-Frequenz­bereichs für 5G nutzen. Nur so ließe sich ein tech­nolo­gischer Nach­teil gegen­über den USA verhin­dern.

Mobilfunker wollen 6-GHz-Bereich für 5G Mobilfunker wollen 6-GHz-Bereich für 5G
Foto: Telekom, Montage: teltarif.de
Die Mobil­funk-Netz­betreiber erhoffen sich Zugriff auf weiteres Frequenz­spek­trum zum Ausbau ihrer 5G-Netze. Das haben Unter­nehmen wie die Deut­sche Telekom, Voda­fone und Telefónica im Rahmen des 6 GHz 5G/IMT Spec­trum Forums auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barce­lona klar­gestellt.

Das Online­magazin Golem zitiert Jan-Hendrik Jochum, Vice Presi­dent Spec­trum Policy & Projects bei der Deut­schen Telekom, mit den Worten: "Wir müssen das haben, zusätz­liches Mid-Spek­trum ist wichtig." Gemeint ist der Frequenz­bereich von 6425 bis 7125 GHz. Europa falle tech­nolo­gisch hinter die USA zurück, weil die Regu­lie­rung in den Verei­nigten Staaten "inno­vati­ons­freund­licher" sei.

Jochim betonte dem Bericht zufolge, nur das 6-GHz-Band biete die Möglich­keit, Europa gegen­über den USA konkur­renz­fähig zu sein. Das Spek­trum ermög­liche sehr hohe Daten­über­tra­gungs­raten bei einer höheren Abde­ckung. Zudem ließe sich damit der 5G-Ausbau im C-Band ergänzen, wo schon jetzt Surf- und Down­load­geschwin­dig­keiten im Gigabit-Bereich möglich sind, aber etwa das Spek­trum von 3,8 bis 4,2 GHz durch andere Bedarfsträger blockiert sei.

Telefónica: "500 MHz für WLAN sind genug"

Mobilfunker wollen 6-GHz-Bereich für 5G Mobilfunker wollen 6-GHz-Bereich für 5G
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"500 MHz für WiFi sind genug", zitiert Golem Roberto Rodri­guez, Head of Spec­trum Stra­tegy bei Telefónica. In der Euro­päi­schen Union steht der untere Teil des 6-GHz-Bereichs - 5925 bis 6475 GHz - für WLAN-Netze zur Verfü­gung. Den Bereich von 6425 bis 7125 GHz will auch Rodri­guez "bis zum Jahr 2030 für öffent­liche Mobil­funk­netze" sehen, wobei sich die Spek­tren für WLAN und Mobil­funk dann offenbar über­schneiden würden.

Sant­iago Tenorio, Fellow and Network Archi­tec­ture Director bei Voda­fone, plädierte eben­falls dafür, den oberen 6-GHz-Bereich an die Mobil­funk-Netz­betreiber zu vergeben. Ähnliche Forde­rungen kommen auch aus Kreisen der Netz­werk­aus­rüster wie Huawei und Nokia. Das Thema dürfte auf der Agenda der Welt-Funk­kon­ferenz sein, die vom 20. November bis 15. Dezember 2023 in den Verei­nigten Arabi­schen Emiraten statt­finden soll.

Auf der glei­chen Konfe­renz wird es auch um die Zukunft des unteren UHF-Frequenz­bereichs gehen, der zurzeit noch für DVB-T2 genutzt wird. Doch auch an diesen Frequenzen zeigen die Mobil­funker Inter­esse. Ande­rer­seits steht mit 5G Broad­cast auch ein neuer Rund­funk­stan­dard in den Start­löchern, der auf das Spek­trum ange­wiesen ist. Erste Endge­räte für 5G Broad­cast sind in dieser Woche auf dem Mobile World Congress (MWC) vorge­stellt worden.

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